"Formicula" ist großes Film-Noir-Kino. Dass es sich hauptsächlich um gigantische Ameisen dreht, ist gar nicht so wichtig.
Zwei Polizisten finden in der Wüste von New Mexico ein katatonisches, verstörtes Mädchen. Schon kurz darauf entdecken sie einen vollkommen zerstörten Wohnwagen. Und als ein weiterer mysteriöser Todesfall auftritt, wird das FBI eingeschaltet.
Die radioaktive Strahlung des ersten Atombombentests hat - Darwin steh' uns bei! - gewöhnliche Ameisen zu gigantischen Krabbelkreaturen mutieren lassen... und die bauen a) ziemlich große Nester, b) pumpen Menschen voll Ameisensäure und c) stehlen zentnerweise Zucker.
Formicula (oder, im englischen Original: "Them!") ist ein unvergessener Monsterfilm-Klassiker, der nichts von seinem wunderbar kargen, fast dokumentarischen Flair verloren hat. Ursprünglich in 3D gefilmt und in Farbe geplant, wurde der S/W-Film der große Kassenschlager des Jahres 1954. Für seine Spezialeffekte erhielt der Warner-Bros-Streifen eine Oscar-Nominierung - und die Soundeffekte sind spooky as ever.
*Eeeeeeeeeeeek!*
*Bamm!*
In der Science Fiction...
..und Fantasy-Welt sind Bezüge auf Formicula breit gestreut, aber auch Misfits-Songs und Easteregg-Missionen in "Counterstrike" beziehen sich ganz klar auf das militärisch-halbmoralische Wüstenepos.
Sonntags werde ich im Rahmen der "Projektionen" eine kleine diskursive Einführung zu Gehör bringen, dann gehts ans gemeinschaftliche ostersonntägliche Filmschauen. Aber warum ausgerechnet der schinkenverseuchte und monotheistische Ostersonntag?
Nun, die Easteregg-Mission habe ich ja schon erwähnt. Aber es gibt noch einen viel triftigeren Grund. Die Ameisen verdanken ihre Größe dem ersten Nuklearwaffenversuch der Geschichte, dem Trinity-Test. Und Trinity ist ja auch nur ein coolerer Name für "heilige Dreifaltigkeit".
Basta.
Erfahret!
Also, kommt doch am Sonntag, 23. März 2008 um 20 Uhr in den Raum D des Museumsquartiers. (Das ist ungefähr da.)
Wir haben einen Geigerzähler und etwas radioaktives Material. Ameisen bitte selbst einsammeln.