Champions League - schön und gut; das wichtigere Spiel um die Zukunft fand heute (von 16 Uhr an) in Portugal statt.
U 17
Zuerst die Fakten:
das österreichische U 17-Team hat sich für das diese Tage stattfindende Final-Turnier der Fußball-Europameisterschaft qualfiziert, als eine von nur 8 Mannschaften.
Das ist, wenn man die Entfernung zur Weltspitze bei den Herren Erwachsenen hernimmt, eine Sensation.
Österreich hat sich am letzten Wochenende ins Semifinale gespielt, mit Siegen über Ungarn und die favorisierten Dänen und einer knappen 0:1 Niederlage gegen den Veranstalter.
Das ist nachgerade unglaublich und der größte Erfolg seit dem U 16-Vize-EM-Titel 1997.
Österreich spielt da in einer Liga mit Spanien, England und Veranstalter Portugal, also den Nationen mit den meisten Nachwuchs-Meriten, während es Italien (nur fünfter) oder gar Deutschland nicht geschafft haben.
(interessanterweise haben die Nationen mit der anerkannt besten Ausbildung, nämlich Frankreich und die Niederlande selten Erfolge bei Jugend-Turnieren, weil sich schon früh auf den späteren Output konzentrieren, also ihre Früchte erst im Spieler-Alter ab 19 einfahren; aber das ist eine andere Geschichte...)
Als Zwerg im Semifinale der Riesen
Österreich hat nun sein Semifinale gegen Spanien letztlich doch klar gegen diese wirklich großartige Mannschaft verloren, aber was man in diesem und im Gruppenspiel gegen Portugal sehen konnte, war verblüffend und erfreulich.
Denn auch im direkten Duell mit den besten Jahrgangs-Teams der Welt zeigte sich, was der Austro-Nachwuchs draufhat.
Und, das möchte ich hier in aller hauptianischen Deutlichkeit sagen, und ich sage es klar und ohne Umschweife, damit wir uns da verstehen, in aller Deutlichkeit also: wenn das Potential dieser Generation von ÖFB und die großen Klubs ebenso verschissen wird, wie das in den letzten 25 Jahren der Fall war, dann hilft wohl nur eine Bestellung bei der ukrainischen Mafia. Oder der Knieschuß.
das war das siegestor gegen dänemark
In diesem Team da in Portugal spielen nämlich Jungs, die jetzt schon so viel können wie hundert largierende Wasserträger, abzockende Legionäre und Pseudo-Starlets in der heimischen Bundesliga zusammen.
Was allein der bullige Angriffs-Joker Marko Stankovic (der bei Voitsberg in der RL Mitte spielt) in der zweiten Hälfte an selbstbewußtem Vorwärtsdrang und gezielter Technik sehen ließ, sollte Mario Haas weinen machen.
Was Tormann Robert Olejnik (der wie die meisten anderen im Austria-Internat hochgepäppelt wird) jetzt schon an Ruhe, Sicherheit, Präzision ausstrahlt nd auch fußballerisch kann, müssen die Mandlingers erst einmal nachmachen.
das is der goalie, der olejnik-robert.
Namen merken: Salvatore, Gercaliu, Olejnik...
Was das kongeniale Innenverteidiger-Duo Marco Salvatore (Austria) und Ronald Gercaliu (Sturm) an Abwehr-Cleverness, an Aufbau-Übersicht, Direktpaß-Spiel und vor allem Genauigkeit zustandebrachte, läßt Toni Ehmann noch älter aussehen als er eh schon ist.
Was einen normalen Bundesliga-Profi hoffnungslos überfordert, nämlich innerhalb eines Spiels aus taktischen Notwendigkeiten zwei oder gar drei verschiedene Positionen einzunehmen erledigen Christian Fuchs (!!) aus Neustadt, Sandro Samwald (von 1860) oder Franz Schiemer aus ÖO elegant und schlau, ohne mit der Wimper zu zucken.
das ist der gercaliu-ronald beim tackeln. kann er super
Und dann waren da noch das Außerverteidiger-Duo Dober (Rapid) und Schicker (Austria) und der beeindruckende Staubsauger Daniel Pirker (GAK) und der quirlige Helmut König (Kärnten).
Und Kapitän Sascha Pichler (ein 9er) und sein Kreisläufer Christoph Saurer (beide von der Austria) der wie ein 13jähriger aussieht, der sich da reingeschmuggelt hat.
Und Patrick Mayer, der schon bei Vitesse Arnhem in Holland spielen darf.
Als Belohnung für alles dürfen diese Buben nach Portugal und Spanien jetzt auch noch gegen England spielen, um den dritten Platz bei diesem Turnier, am Samstag nachmittag. Leider ohne TV-Übertragung diesmal.
das ist der kleine saurer-christoph, der sein alter am trikot trägt
Und morgen in den großen Ligen.
Und dabei werden sie sich mit Leuten messen wie James Milner, der schon in der Premier League bei Leeds randarf.
Und dort möchte ich die alle auch wiedersehen. Und zwar so schnell wie möglich, in zwei, drei Jahren; und in Deutschland oder Italien oder Holland oder zumindest bei den heimischen Großklubs.
Anderenfalls bin ich persönlich beleidigt.
und das ist der trainer von denen: der weber-ernstl