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  Österreich | 21.1.2008 | 12:03   

 
 
Freeride Experience 2008
  von Heinz Reich

 
 
 
Das Ziel
  Wie schwerelos über gefrorene Wellen surfen, durch pulvriges Weiß reiten in einer Staubwolke aus Schneekristallen.
 
 
 
Rechtfertigung des Autors: Ich hab den Anorak letztes Jahr gekauft, also BEVOR der Assinger ihn gesponsert gekriegt hat!

© Lubomir Susila/SNOW.CZ
 
 
Der Weg
  Ist gepflastert mit Fragezeichen. Wie? Wo? Mit wem? Wie teuer?

Eine mögliche Antwort wäre die Freeride Experience mit Niki Winterstein und Volker Hölzl in Zell am See und Umgebung.
Warum? Weil die beiden eingeborenen Zeller seit ihrer Kindheit das tun, was wir gern tun würden, und genau wissen, wie und wo's am besten geht, und ein Freeride-Package geschnürt haben, das wirklich alles hat.
 
 
 
Lektion 2: Felle anlegen. Aufstieg zum Spieljoch (Hinterglemm)
 
 
Free
  Nur mit einem leichten Rucksack - ohne Ski, ohne Stöcke - bin ich Donnerstag Abend nach Zell am See gekommen. Die fetten Freeride Latten, die im Tiefschnee so wunderbar obenauf schwimmen, bestückt mit der speziellen Tourenbindung, die man zum Aufstieg mit den Fellen hinten löst, bekommt jeder Teilnehmer nämlich zur Verfügung gestellt. Nur einer aus unserer Gruppe, nämlich Lubos aus Prag, der die meisten der Bilder hier geschossen hat, besitzt solche schmerzhaft teuren Teile auch privat - alle anderen waren zum ersten Mal mit richtigem Profi-Equipment offpiste.
 
 
 
Lektion 3: Felle runter. Abfahrt nach Lengau.
 
 
Ride
  Geritten wird in Gruppen mit maximal 7 Teilnehmern. Die Selektion für die Gruppen erfolgt nach Verwegenheit und Können und ist nicht ganz so erniedrigend wie am Skikurs. Die B-Gruppe wird nicht lautstark verhöhnt, sondern von Volker Hölzl mit jahrelang eintrainierter Beschönigungsrhetorik bauchgepinselt. Nein, im Ernst: Hier könnt ihr's wirklich lernen. Es wär zwar schon sinnvoll, wenn ihr bereits selbst ausprobiert habt, wie man im Tiefschnee links und rechts abbiegt, aber es ist weder körperlich anstrengend, noch besonders steil, also wirklich sehr anfängerfreundlich. Niki und Volker sind extrem entspannte Guides, immer drauf bedacht, niemand zu überfordern. Und es ist - egal welches Niveau ihr habt - interessant einmal die Fahrtechnik erklärt und demonstriert zu kriegen:
 
 
 
Der Meister - Niki Winterstein. Eleganz in Vollendung.

© Lubomir Susila/SNOW.CZ
 
 
Experience
  Mit Niki und Volker als Guides fühlen wir uns wie große Kinder auf einem Abenteuerspielplatz, aber wie schmal der Grat zwischen Extase und Tod in den gewaltigen Berghängen des hochalpinen Geländes ist, hören wir ja jede Winterwoche in den Schlagzeilen. Deshalb kriegt man beim Freeride Camp auch die volle Sicherheitsausrüstung: LawinenVerschüttetenSuchgerät (LVS) vulgo "Pieps", Rucksack mit Schaufel und Sonde. Und die erste Lektion ist eine Einschulung, wie man mit dem Ding seine unterm Schnee piepsenden Kameraden ortet.

Das Wichtigste ist aber das Wissen, welche Hänge man auslassen sollte, damit dieses Notfallequipment auch immer schön im Rucksack bleibt: Also die Zusammenhänge zwischen Hangneigung, Schneebeschaffenheit und der aktuellen Lawinenwarnstufe.
 
 
 
Tag 2: Kitzsteinhorn. Neuschnee!
 
 
Geteilte Freud' ist doppelt Freud'
  Abgesehen von allen Vernunftargumenten, die für so ein Freeride Camp sprechen (Fahrtechnik verbessern, Lawinenkunde, Profi-Equipment testen, das man sich selbst nicht leisten könnte/wollte etc.) - für Markus (28, geborener Oberösterreicher, beruflicher Wien-Werber) ist die Hauptmotivation an sowas teilzunehmen die Gelegenheit, seine Leidenschaft mit Menschen zu teilen. In seinem Bekannten- und Verwandtenkreis wäre es ihm nicht möglich, als Wahl-Flachländer einen entsprechend großen Kreis aufzustellen, mit dem er das machen könnte.
 
 
 
Tag 3: Kitzsteinhorn. Neuschnee + Sonne!
 
 
Das Camp
  Die "Freeride Experience 2008" dauert jeweils drei Tage und findet in den Schigebieten rund um Zell am See statt (Schmittenhöhe, Saalbach/Hinterglemm, Kitzsteinhorn, Weissee etc.). In den ersten Jahren war das Camp fix auf der Rudolfshütte in der Gletscherwelt Weissee, was zwar auch sehr schön gewesen ist, aber halt den Nachteil hatte, dass man den Wetterbedingungen da oben ausgeliefert war. Jetzt stehen mehr Skigebiete zur Auswahl und die Guides entscheiden jeweils in der Früh, je nach Wetter und (Neu-)Schneelage, wo sie hinfahren. Im Package inbegriffen sind: Skiführer, Lawinenrucksack mit Schaufel und Sonde. Lawinenpieps. Transfers zu den Skigebieten. Und das beste: Freeride Ski mit Tourenbindung und Fellen.
 
 
 
Die blaue Stunde. Nur noch 2 km bis zur Sauna.

 
audio
 
title: Sportmedizinisch ausgeklügelte Vollendung eines Freeridetages
length: 1:18
MP3 (1.255MB) | WMA
   
 
 
  Die Hörversion dieser Geschichte kommt am Donnerstag, 24.1. in Connected (15-19.00).
 
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  freeride-experience.at
   
 
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