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Wien | 5.2.2007 | 16:38 
Videospiel-Kultur, essenzielle Elektronik und famoses Allerlei.

Burstup, Gerlinde, Grenzfurthner

 
 
Die Papierbastler
  Hinter die Kulissen eines Computerspiels zu blicken ist oft spannender als das Spiel selbst. Im Fall von Papermint, dem ersten österreichischen Online-Rollenspiel, ist beides gleichermaßen verlockend, wobei: Betritt man zum ersten Mal die Räumlichkeiten des Wiener Indiegame-Studios Avaloop vergisst man für einige Minuten auch die faszinierendste digitale Welt.
 
 
Im Kino eingenistet
  Seit einigen Monaten ist ein ehemaliges Kino in der Hütteldorfer Straße im 14. Bezirk die Schaltzentrale der kleinen Firma. Auf über 400 Quadratmeter erstreckt sich ein riesiges, mit Arkaden und Balkonen ausgestattetes Großraumbüro, in dem noch immer emsig an Papermint gewerkelt wird.
 
 
 
Totale auf die Papermint-Programmierstube
 
 
Bunte Bögen
  Papermint basiert auf dem Konzept der sogenannten Paper dolls, die vor allem in den 70er Jahren populär waren. Man zeichnet dabei auf Papier Figuren und diverses Zubehör auf (in erster Linie Kleidungsstücke), malt an, schneidet aus und schafft sich so eine billige, aber charmante Freizeitbeschäftigung respektive Wohnungsverschönerung.

Noch bevor die kunterbunten Figuren, Tiere, Häuser und Landschaften von Papermint erstmals auch virtuell aufeinander getroffen sind, wurden sie ebenfalls auf echtes Papier gezeichnet und ausgeschnitten. Um Realismus ist es dabei nie gegangen - viel mehr sollte eine helle, freundliche Comicwelt erschaffen werden, in der man sich gerne aufhält und mit Freunden abhängt.
 
 
 
Die characters von Papermint zieren das Avaloop-Studio.
 
 
Wobble me up
  Loggt man sich zum ersten Mal in die farbenfrohe Welt von Papermint ein, wählt man sich zunächst körperliche Statur, Geschlecht und Frisur seines Charakters aus. Danach legt man persönliche Vorlieben fest: Ob man Vegetarier oder Fleischesser ist, eher emotions- oder vernunftgesteuert, sesshaft oder freiheitsliebend.

Anders als in kompetitiv ausgerichteten Online-Rollenspielen wie etwa 'World of Warcraft', geht es in Papermint weniger um hohe Kampf- und Zauberwerte oder rare Gegenstände, sondern - durchaus wie im echten Leben - um unterschiedliche Formen der Selbstinzenierung, vornehmlich durch individuelle Kleidung, die eigene Wohnung und die Beziehungen zu anderen Papermintern und -minterinnen. Statt durch kühle Zahlenwerte erfolgt die Darstellung des jeweiligen sozialen Status durch die sogenannten Wobbles - bunte Kügelchen, die über dem eigenen Charakter schwirren und die es erst zu dekodieren gilt.

 Wobbles in real life
 
 
Babsi Lippe ist Chefdesignerin von Papermint. Die gesamte Welt sowie alle Figuren und Gegenstände entspringen ihrer Zeichenfeder.
 
 
Sketches der vielen Emotionszustände, die man seinem Charakter im Spiel zu jeder Zeit zuweisen kann. Daraus ergibt sich dann das jeweilige "Durchschnittsgesicht".
 
 
Schnöder Papiermammon
  Wer in Papermint sein Spielgeld für die virtuelle Welt nicht durch diverse Tätigkeiten innerhalb des Spiels verdienen will, kann es auch um echte Euros kaufen. Das ist für das Entwicklerstudio momentan die einzige Form der Finanzierung. Später möchte man auch mit Sponsoren und Modelabels zusammenarbeiten.

Derzeit befindet sich Papermint noch im sogenannten Betatest, bei dem das noch nicht ganz fertige Spiel vorab angespielt werden kann. Im März ist es dann so weit - da wird die Online-Welt von Papermint frei betretbar sein. Anders als beim großen Hauptkonkurrenten 'Second Life' versprechen die Entwickler, dass der Einstieg dabei wesentlich einfacher und vor allem einladender vonstatten gehen wird.

 
 
Digitaler Flügelschlag
  Parallel zum Betatest von Papermint findet im Wiener MuseumsQuartier der Digitale Flügelschlag, eine Veranstaltungsserie zum Thema Spielkultur statt. Das genaue Programm kann man hier nachlesen.
 
 
 
Babsi Lippe und Avaloop-Mitbegründer und Fädenzieher Lev Ledit posieren mit Inspirationen und Selbstgeschaffenem.
fm4 links
  www.papermint.at
Das Spiel

www.avaloop.com
Das Studio
   
 
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