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Die in den USA lebende Ärztin Judita Hruza hielt anlässlich einer Gedenkveranstaltung in Rechnitz am 25.März 2001 eine Rede (pdf):
" ... Ich war eine der ungarischen SklavenarbeiterInnen, die den Ostwall auf der ungarisch-österreichischen Grenze bauten und ich verbrachte vier Monate im Lager bei Köszeg, wo wir schanzen mussten. Ende März 1945 wurde das Lager evakuiert und die Häftlinge nach Mauthausen transportiert. Ich war in der Gruppe, die nach Rechnitz kam und nach wenigen Tagen weiter ging. Von Mauthausen sind wir Ende April weiter marschiert und endeten im Lager Gunskirchen, wo wir am 5. Mai 1945 von der US-Armee befreit wurden.
Ich möchte nur einige Worte über die Verhältnisse in den Lagern und die Märsche sagen, damit sie sich meine eigenen Erfahrungen besser vorstellen können.
Die Lager waren mehrfach überfüllt, es gab keine Heizung, kein Licht, keine Waschräume, keine Möglichkeit Kleider zu waschen, manchmal kein Trinkwasser, manchmal keine Latrinen. Die Nahrung war täglich eine Rübensuppe, ein halber Liter bis ein Liter, ein Stück Brot zwischen 10 und 40 Deka, manchmal ein halber Liter Kaffee, wenn man arbeitete. Die Lagerführer und die Wächter hatten grenzenlose Macht über Tod und Leben.
Als ich mich in Budapest mit meiner Tante zum Arbeitsdienst melden musste, wie alle Frauen zwischen 16 und 40 Jahren, habe ich mich stark und stramm gefühlt und war zum Überleben entschlossen. Ich hatte vor der Arbeit keine Angst gehabt. |
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