In tiefer Demut möchte ich mich heute an dieser Stelle bei dir für die überwältigende Anzahl von Fragen bedanken, die nach meiner letztwöchigen Ankündigung unter ombudsmann.fm4@orf.at eingegangen sind. Einem kurzsichtigen Weitspringer gleich, der beim Aufsprung eine Kontaktlinse verloren hat, kriecht dein Ombudsmann vor dir auf seinen zerschundenen Knien im Staub.
Jetzt muss ich allerdings dringend weg. Meine Ilse parkt im Halteverbot. Sie hat sich nämlich extra den Nachmittag freigenommen, damit wir Badehosen kaufen gehen können.
Der Erwerb von Bademoden ist im Hause Ombudsmann eine traditionell heikle Angelegenheit. Einerseits bin ich begeisterter Slip-Träger, andererseits fühlt meine Gattin sich verständlicherweise unwohl, wenn ihr auf Lebenszeit gepachteter Jadestab eine zunehmend öffentliche Angelegenheit wird. Auch dein Ombudsmann selbst durchwatet ein innerliches Scherbenmeer, wenn am Strand vorüberflanierenden Damen und häufiger noch den Herren die Augen beinahe in den Kies fallen. In meiner Jugend ließ mich die diesbezügliche Verzweiflung gar regelmäßig den Hl. Georg Drachentöter um eine nachträgliche Korrektur anrufen. Nachdem das aber zu wenig sichtbaren Erfolg gezeigt und ein ständiges Mitführen von Eisbeuteln in der Unterwäsche sich als auf Dauer schmerzhafte Lösung herausgestellt hat, versuche ich heute mit den gierigen Blicken zu leben. Nebenbei gesagt handelt es sich statistisch erwiesen bei eben Beschriebenem um einen der fünf internationalen Hauptgründe für die Berufswahl Radiomacher. Welche Früchte das dann tragen kann, darf im Folgenden kostenlos nachgeprüft werden.