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Wien | 16.6.2008 | 13:05 
Flaschendrehen und Tischerlrücken, Schmerzenhören und Seelebrennen, garniert mit einem Hauch von Zimt.

Fuchs, Pfister

 
 
Nova Rock: Rage Against The Machine
  Es war der Moment, auf den alles zusteuert, der Punkt an dem sich die Energie, das Erlebte und der Staub von drei Tagen Festival bündelt. Eine Reihe offizieller und inoffizieller Headliner hatte dieses Festival bis dato gesehen, seltsame und weniger seltsame. Da waren die Westwood tragenden Sylt-Touristen am Eröffnungstag, zeitgleich mit Berliner Ärzten.

Oder die stets als Bank gesetzten Beatsteaks am Samstag, die den wiedervereinten The Verve die Latte auf der blauen Bühne recht hoch legten, während Motörhead 100 Whiskeyflaschen-Würfe entfernt Rock'n'Roll spielten.

Die Bergstation war aber immer sichtbar: der Sonntag Abend mit Rage Against the Machine.
 
 
 
 
  Nur hier wurde die red stage zeitlich abgestimmt, und auch wenn ein Judas Priest Konzert durchaus Sensationscharakter hat, hatte um halb zwölf Schluss zu sein. Und so fieberten Menschen, Stimmungen und Atmosphären straight auf Mitternacht hin.

Eine Spannung, die sich urplötzlich in einer Sirene entlud, als würde man die Überlebenden Wastelands zum letzten Gefecht rufen.
"We're Rage Against the Machine from Los Angeles, California".
Damit war fast alles gesagt.

 
 
 
 
  Was folgte, war ein minutiöses Abfeiern einiger der wichtigsten Songs der jüngeren Polit-Rock Geschichte.
Plötzlich war Audioslave vergessen und Chris Cornell wieder bloß der Ex-Sänger von Soundgarden.

Tom Morellos Gitarrengewitter und Zack de la Rochas Deklamation gehören einfach auf immer zusammen wie Wien und die Psychoanalyse. "Guerilla Radio", "Bombtrack" und Konsorten lassen genau dort andocken, wo man uns vor einem knappen Jahrzehnt im Regen stehen ließ.
 
 
 
 
 
  Es ist fast ein wenig beängstigend, wie viel martialische Radikalität hier über die Jahre konserviert werden konnte.
Oder gibt es irgendeinen Basslauf, zu dem man eher in den Kampf gegen das Böse auf der Welt ziehen möchte als jenen von "Bullet in the Head"?
Vermutlich kaum.

 
 
 
 
  Es war schon nett anzusehen, wie zu RATM der große Konsens über die Pannonia Fields zog, von den 15-jährigen Gatschhüpfern über die stillen Liebhaber bis hin zu den gesetzten Nostalgikern, für die das Nova Rock bereits das Lovely Days ihrer Generation darstellt.
Und war der Ansturm der Schülerinnen zu Altvorderen wie The Verve, Motörhead oder Gavin Bushdale noch zumindest bermerkenswert, fügte sich hier alles kantenlos zusammen.

Über eine Stunde später entließen Rage Against the Machine das Nova Rock 2008 zu "Killing in the name" und der Internationalen in ein spektakulär ausgeführtes Feuerwerk.
Schön war's.
 
 
 
 
 
 
 
  Fotos: Patrick Wally
 
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